Die
verschiedenen Kühlarten oder wie bekomme ich den PC leise
Bei
den heutigen leistungsstarken PCs wird es immer wichtiger die CPU, GPU,
Northbridge, Netzteil ausreichend zu Kühlen. Dies wird in einem
PC von der Stange meistens mit Lüftern bewerkstelligt.Leider
sind die Lüfter ab Werk meistens von minderer Qualität was sich in der Lautstärke
bemerkbarmacht, ein Übriges setzten dann noch schnelle Festplatte
mit ihrem hochfrequenten fiepen drauf.Diese so erhöhte Lautstärke
macht sich dann in Konzentrationsmangel bis hin zum Kopfschmerz bemerkbar.
Wie kann man sich gegen den Schallsmog aus dem PC wehren?
Was
muss ich dafür anlegen?
Welche Arten gibt es?
Was bringen die verschiedenen Arten?
Dies sollen die Fragen sein die uns in diesem Artikel beschäftigen werden.Als
erstes muss erstmal geklärt werden wo der Schall überhaupt herkommt. Also
Schall entsteht an schwingenden Oberflächen in Form von einer Luftdruckänderung,
ich werde aber noch genauer darauf eingehen wenn es soweit ist.
Der Schalldruck wird in Dezibel (dB) angegeben.
Schallquelle |
dB |
Beschreibung |
|
0 |
Hörschwelle |
Normales
Atmen |
10 |
Kaum
hörbar |
Raschelnde
Blätter |
20 |
|
Leises
Flüstern (5 m entfernt) |
30 |
Sehr
leise |
Bibliothek |
40 |
|
Ruhiges
Büro |
50 |
Leise |
Normale
Unterhaltung (1 m entfernt) |
60 |
|
Betriebsarmer
Verkehr |
70 |
|
Bürolärm
mit Maschinen |
80 |
|
Schwertransporter,
Wasserfall
| 90 |
Dauerbelastung
führt zu Hörschäden
|
Alte
Untergrundbahn |
100 |
|
Baulärm
(3 m entfernt) |
110 |
|
Rockkonzert
(2 m entfernt) |
120 |
Schmerzgrenze |
Presslufthammer,
Maschinengewehrfeuer |
130 |
|
Abheben
eines Düsenflugzeuges
(in unmittelbarer Nähe) |
150 |
|
Großes
Raketentriebwerk
(in unmittelbarer Nähe) |
180 |
|
Bevor ich jetzt auf die verschiedenen Kühlarten eingehen werde, sollte erstmal
was zu dem Gehäuse gesagt werden da dieses meisten beim Kauf
vernachlässigt wird. Gerade da sollte man doch schon auf Qualitätachten.
Denn ein billiges Gehäuse kann seinen Besitzer durch klappernde Plastikabdekungen
und schwingendeSeitenwände in den Wahnsinn treiben aber auch
beim Einbau der Hardware könnten Probleme durch nicht passende Bohrungen
einem den Nerv rauben.Woran
erkenne ich jetzt ein gutes Gehäuse? Ganz
einfach, man sollte beim Gehäusekauf auf
folgendes achten,lLeicht zu schließende stabile Seitenwände, genug Platz
für die Hardware, Platz für zusätzliche Lüfter aktiv Kühlung), die Front sollte beim einschalten des Rechners
sich nicht eindrücken lassen. Bei
Alugehäusen muss außerdem damit gerechnet werden das der Körperschall (Schall
der durch Vibrationen der Hardware entsteht), wegen der geringeren Masse
des Alus, lauter ist als der von Stahlgehäusen.
Da
nun grundlegendes geklärt ist kann ich ja endlich damit anfangen wie ich
aus einem brüllenden Bolliden ein ruhiges und sanftes Kätzchen
machen kann. Der
erste Schritt sollte eigentlich sein, das man sein Gehäuse mit Dämmaterial
auskleidet, bei einer WaKü nicht unbedingt nötig, da dies in erster Linie
schon zu guten Ergebnissen führt. Gutes Dämmaterial sollte dabei aus mehren
Schichten aufgebaut sein. Einmal aus einer Bitumenschwerfolie gegen den
Körperschall und noch eine oder mehre Schichten (Schaumstoff) gegen hochfrequente
Töne und Luftschall.Dämschaumstoff für Tonstudios oder umfunktionierte Matratzen
halten nur den Luftschall ab, siewirken nicht bei Körperschall
und sind daher nicht so gut geeignet. Bei der Dämmung sind gegebenenfalls
Temperaturerhöhungen von 1°-2° zu erwarten, was aber meistens nicht
eintritt.Was
aber durch eine gute Luftführung im inneren wieder weg zu machen ist. Dazu
reicht es einen Silentlüfter vorne unten ins Case einzubauen.
Der Lüfter sollte die kalte Luft ins innere Transportieren auch sollten
Hindernisse wie IDE-Kabel oder andere Kabel außerhalb des Luftstroms verlegt
werden um selbigen nicht zu stören.
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optimaler
Luftstrom im PC Gehäuse |
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Ich werde später noch auf die Möglichkeit der Wasserkühlung (WaKü)
eingehen.Die Möglichkeit der Kühlung mit Peltierelementen werde
ich hier nicht erläutern da sie noch nicht wirklich ausgereift
ist. Da einer der größten Krachmacher der CPU-Kühler
ist sollte man beim Kauf eines solchen auf Qualität achten. Eine
zwei bis drei Millimeter dicke Kupferplatte die
unter Kühlrippen aus Alu angebracht ist erfüllt ihren Zweck nicht so wirklich.
Das dünne Kupfer heizt sich auf, aber die Alurippen können die Wärme gar
nicht so schnell abführen und so staut sich die Wärme in der Kupferplatte.Ein
guter Kühlkörper sollte einen Kupferkern haben der von Kühlrippen aus Alu
umgeben ist oder noch besser komplett aus Kupfer sein was aber
zu lasten des Gewichtes geht. (Alpha Pal
8045, Artic Cooler, Cooler Master, Zalman um nur
einige zu nennen) Dann der Lüfter dieser sollte wenn möglich
mit einem Poti betrieben werden, da man damit
den Lüfter im Bedarfsfall herunterregeln kann, um so eine angenehme Geräuschkulisse
schaffen zu können.Am besten hält man Ausschau nach Marken Lüftern
(Papst, Noiseblocker, Verax, YS-Tech, Enermax )
Dann
wie montiere ich den Lüfter saugend oder blasend?
Also soll er die warme Luft von Kühlkörper weg saugen oder kalte Luft auf
den Kühlkörper blasen. Nach meinen Erfahrungen ist es besser den Lüfter
saugend zu montieren. Dies gibt zwar etwas Kühlverlust bei der CPU, heizt
aber nicht unnötig das Gehäuseinnre auf.Was
sich spätestens dann bemerkbar macht wenn die GPU Passiv gekühlt wird. Auch
sollte der Lüfter groß seinEin 80x80 Lüfter ist leiser als ein
60x60 Lüfter, da der Lüfter sich nicht so schnell drehen muss um die selbe Fördermenge zu leisten. Im Fachhandel gibt es spezielle
Adapter die es ermöglichen einen 80x80 Lüfter auf einen Kühlkörper zu montieren
der eigentlich für 60x60 Lüfter konzipiert ist.Die Verax
Lüfter eignen sich nicht so gut zum saugenden Betrieb da sie speziell für
den blasenden Betrieb entwickelt worden sind.Es
gibt auch einen passiven CPU-Kühler (Calmera ks07)der
wie so eine Art Heatpipe funktioniert, um die Funktion zu gewährleisten
ist allerdings ein Dualfan Netzteil notwendig und er ist bisher nur für
die CPU bis AMD XP 1700+ ausgelegt.Da
ich gerade schon die GPU (Grafikkarte) angesprochen habe mache ich einfach
da weiter.Eine GPU ist meistens ab Werk mit kleinen bösen Lüftern
ausgestattet die Krach machen, auch dort sollte man den Silent
Hammer kreisen lassen. Entweder tauscht man diesen durch einen passiver
Kühlkörper aus.(Zalman)
oder es wird der Original Lüfter mit einem anderen höherwertigen Lüfter
ausgetauscht.(Titan, Termaltake,
Verax) Bei einigen Modellen (Verax)
wird zusätzlich ein PCI Slot belegt.Wobei
die passive Kühlmethode auch die ruhigere ist, wen wundert’s. Falls man
sich für diese Art der Kühlung entscheidet, sollte es im Gehäuse auch Kühler
zugehen. Das erreicht man durch eine geeignete Luftführung (siehe
oben beim Gehäuse). Wer einen aktiv gekühlten
Northbridge Chip hat der sollte auch nicht zögern ihn gegen einen passiven
auszutauschen (Zalman).
Wo
jetzt alles schön leise ist meldet sich plötzlich die Festplatte mit hochfrequenten
pfeifen(meist ab 7200 Umdrehungen pro Sekunde).Es
gibt Festplattenenkoppler die die Festplatte vom Gehäuse trennen. Bei einigen
Entkopplern wird die Festplatte zwischen Gummibändern, bei anderen werden
die Festplatten auf Gummifüße montiert.Diese
Möglichkeit ist unzureichend sie dämpft zwar die Schwingungen die von der
Festplatte aufs Gehäuse übertragen werden aber nicht die hochfrequenten
Töne. Dazu muss härteres Geschütz aufgefahren werden und zwar Festplattenkäfige.
Die benötigen wie auch die Entkoppler einen 5 ¼ Zoll Schacht pro Festplatte.Durch
das einbauen der Festplatte in ein Gehäuse werden nicht nur sämtliche Geräusche
geschluckt sondern die Festplatte ist auch vom Gehäuse entkoppelt. (Silentdrive,
deltatronic.info, ley-ecd.de).Dabei
ist darauf zu achten das man sich informiert ob der Käfig auf für die Festplatte
geeignet ist, damit sich die Festplatte sich nicht den Hitzetod stirbt
Was nützt einem die tollsten und leisesten Komponenten wenn das Netzteil
ein Krachmacher ist. Es sollten Netzteile sein die schon von Hause aus auf
Silent getrimmt sind (Enermax, Noisblocker um hier nur
ein paar zu nennen). Es gibt auch Netzteile die direkt so konzipiert sind
das es möglich ist auch eine Wasserpumpe mit anzuschließen falls
es einem doch eine WaKü angetan haben sollte.Die
Möglichkeit sich ein komplett passives gekühltes Netzteil einzubauen gibt
es, nur sind diese Netzteilenicht gerade billig. Ein gutes Silentnetzteil
liegt bei so 10-30dB was auch nicht wirklich laut ist und daher eine
gute günstigere Alternative zu den passiven ist.Da
bei einer WaKü die Kühlleistung unter Umständen besser ist als die von Luftkülsystemen
und dabei noch die Geräuschkulisse eduziert wird, lediglich das summen der
Pumpe wird noch zu hören sein, komme ich jetzt zur WaKü.
bei der WaKü gibt es zwei öglichkeiten einmal ein offenes System und ein
geschlossenes System. Bei
dem offenen System werden lediglich ein Wasserbehälter, Tauchpumpe, Schläuche
und der Kühlkörper gebraucht. Der Vorteil ist der Preis, die
gute Kühlleistung wegen dem vielen Wasser im Eimer.Der Nachteil
ist das das ganze System fast einer Immobilie gleich kommt, da es nur sehr
schwer zu transportieren ist. Das
geschlossene System benötigt den Eimer nicht mehr jedoch kommen jetzt Radiator
(Wärmetauscher)und ein Pumpe, die im innern des Gehäuses verstaut
wird, zum Einsatz. Der große Vorteil ist das alle Teile im Gehäuse
Platz finden das System bleibt so transportabel.Es reicht auch
ein Miditower um alles unterzubringen. Der Nachteil ist der etwas höhere
Preis, was aber durch die Optik wieder weggemacht wird, wer möchte
schon einen Wassereimer im Zimmer stehen haben. Die
Kühlkörper einer WaKü ob CPU, GPU oder Northbridge sollten alle aus ein
und dem selben Material gefertigt worden sein. Verwendet man
ALU und Kupfer in einem Kühlkreislauf bildet sich eine elektrochemische
Spannung zwischen diesen beiden Materialien wobei das unedlere, hier ALU,
vorzeitig korrodiert. ALU bildet zwar eine Oxidschicht die weiteres
korrodieren verhindert, nur man muss den Teufel ja nicht aus der Hölle holen.
Ein anderer Grund dagegen ist auch das die beiden Materialien die Wärme
unterschiedlich stark leiten (ALU leitet die Wärme schlechter als Kupfer).
Wodurch auch die Wärmeleistung des Systems sinken kann.Im
Normalfall wird als Kühlmittel destilliertes Wasser eingesetzt was den elektrischen
Strom gewöhnlich nicht leitet, nur mit der Zeit verschmutzt das Wasser und
es ist nicht garantiert dass es dann auch noch nicht leitend ist.Ob
jetzt nun auch der Northbridge mit Wasser gekühlt werden muss oder nicht
ist Geschmacksache da diese meistens eh mit einem passiven Kühler ausgestatten
sind die auch vollkommen reichen. Bei der GPU allerdings sollte man doch
den originalen Lüfter gegen einen Wasserkühler tauschen da die meisten GraKa
heutzutage auch schon eine ganze Menge an Wärme produzieren können. Da
sich zurzeit viel in der Wasserkühlbranche ändert werde ich jetzt nicht
speziell auf Komponenten eingehensondern im Anschluss einige
Links hinzufügen wo die Komponenten zu bekommen sind. Dies nur so als
Anmerkung. Bei
den Kühlkörpern hat man meistens noch die Auswahl ob man Plug´n´cool
oder Schraubverschlüsse nehmen soll. Dies ist Vertrauenssache,
der eine vertraut dem Stecksystem nicht so sehr wie dem Schraubsystem ich
bin der Meinung das mittlerweile das Stecksystem (Plug´n´cool)
heutzutage doch sehr ausgereift ist und man es gefahrlos einbauen kann.
Damit
das System jedoch kühlt sind noch zwei weitere Komponenten wichtig erstmal
der Radiator und dann damit das Kühlwasser überall hinbefördert wird, die
Pumpe.Zuerst
aber mal der Radiator den kann man sich wie einen Kühler beim Auto vorstellen
nur in verkleinerter und etwas abgewandelter Form. Das erwärmte Wasser wird
durch eine Kupferrohrschlange geleitet und durch Kühllammelen gekühlt, dabei
werden zwar wieder Lüfter gebraucht jedoch können diese mit sehr geringer
Drehzahl laufen wobei sie ja kaum wahrzunehmen sind. Es gibt nun Varianten
die mit einem, zwei oder mehr Lüftern betrieben werden wobei die Variante
mit dem ein und zwei Lüftern die verbreiterte ist. Bei der Auswahl spielt
natürlich der Platz im Gehäuse eine wichtige Rolle wenn Platz vorhanden
ist sollte lieber zu der größeren Variante greifen, allein schon wegen der
besseren Kühlleistung bei geringerer Geräuschentwicklung, und darum geht
es hier ja. Das
Herz des Systems ist die Pumpe, ich rate zu einer Pumpe von Eheim diese
Pumpen sind Qualitativ hochwertig und Laufruhig. Dabei sollte aber nicht
vergessen werden sie auch vom Gehäuse zu entkoppeln da sich sonst die Schwingungen
der Pumpe aufs Gehäuse übertragen (Körperschall) und der Silenteffekt den
Bach runter geht.
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Eheim 1048 |
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Jetzt
noch die Adern des Systems, die Schläuche, bei den Schläuchen gibt es die
Wahl zwischen PUR und PE dabei sollte die Wahl auf die PUR Variante fallen,
die ist zwar teurer aber besser. Bei diesen verdunstet nicht so viel Wasser
durch den Schlauch wie bei den PE Schläuchen , außerdem sind sie beständiger gegen Chemikalien
und erlauben engere Biegeradien.Die
Beständigkeit gegen Chemikalien ist in sofern wichtig falls noch Leuchtzusätze
dem Wasser beigemischt werden sollen dabei ist darauf zu achten das die
meisten Leuchtzusätze sich nicht mit anderen Wasserzusätzen verstehen. Wem
die Sache nicht geheuer ist kann sich auch noch einen so genannten Durchflusswächter
einbauen, das ist ein kleines Plastikteil was in den Kühlkreislauf
eingebaut wird. Im inneren des Plastikteils befindet sich ein Rädchen was
sich durch das hindurch fließende Wasser gedreht wird und so den Wasserfluss
überwacht, steht das Rad still gibt es ein Signal an das Netzteil und schaltet
so den PC bei einer drohenden Überschwemmung oder bei Wasserstillstand aus. Es
gibt auch die Möglichkeit das Netzteil mit Wasser zu kühlen jedoch halte
ich diese Möglichkeit für zu gefährlich und werde sie hier nur erwähnen.
Es geht ja auch keiner mit dem Haartrockner in die Badewanne.Ich
Rate hier davon ab so was einzubauen. Es gibt ja für wenig Geld auch sehr
leise Netzteile siehe oben. Jetzt
brauchen wir nur noch den Ausgleichsbehälter der ist zwar nicht unbedingt
nötig aber erleichtert doch das befüllen des Systems ungemein außerdem ist
er auch noch hilfreich die Luftbläschen aus dem Wasserkreislauf zu bekommen.
Diesen kann man ruhig aus Aluminium nehmen da er keinen direkten Einfluss
auf die Kühlleistung hat. Der Ausgleichsbehälter sollte auch nicht zu groß
ausfallen da er ja hauptsächlich zum befüllen und entlüften des Kühlkreislaufes
da ist. Bei
Wasserkühlungen werden auch sehr gute Komplettangebote angeboten diese sind
für den Einstieg bestens geeignet vor allem für Leute die nicht über das
handwerkliche Geschick verfügen oder einfach keine Lust auf die Bastelei
haben. Den bei einigen Komponenten (Radiator, Ausgleichsbehälter) muss unter
Umständen das Gehäuse etwas gemoddet werden.Hier
die bereits oben erwähnten Links
www.wassergekuehlt.de
www.cool-cases.org
www.cooling-solutions.de
www.aqua-computer.de
Dann mal viel Spaß beim leise trimmen des Rechnerswünscht McAce
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