Mein Dank geht an die
Fa. Hardwareshop
4U für die Unterstützung bei diesem Test.
Vorwort
Vor nicht allzu langer Zeit hatte der Einsatz einer Wasserkühlung noch
eher einen Freak Status, das war etwas für Bastler
oder Spinner, anerkannte PC-Händler hatten zum Großteil nur ein
müdes Lächeln für solche Aktivitäten übrig. Mit
der immer
größeren Hitzeentwicklung der Prozessoren und zugleich dem Bedürfnis
vieler Poweruser und Overclocker immer mehr
Leistung aus dem Rechner zu holen, war der Markt bald reif für den
Siegeszug einer neuen Kühlmethode. Schnell schossen
einige mehr oder weniger gute Wasserkühlkits aus dem Boden, die aber
alle den Nachteil hatten, noch mit einem größeren
Montageaufwand in ein bestehendes System integriert werden zu müssen.
Und genau in diesem Punkt bringt das Koolance
Gehäuse den großen Vorteil, daß im Tower die Wasserkühlung
bereits montiert ist, was eine absolute Kompaktibilität
garantiert. Ob der PC2 -601 BW die perfekte Lösung zum Thema Wasserkühlung
ist mußte er in einem 10-wöchigen Test Marathon beweisen.
Lieferumfang
Gehäuse Chieftech 601
Wasserkühlset bestehend aus:
Radiator, Pumpen, Steuerung, Kunststoffschläuchen, CPU Kühler
für Sockel A/370/478, Kühlflüssigkeit, Befestigungsmaterial,
Temperaturfühler
Ausstattung
Das Gehäuse ist komfortabel ausgestattet wie man es vom 601er gewohnt
ist, im einzelnen sind es
3 nutzbare 5,25" Einschübe
2x 3,5 " Laufwerke
Festplattenkäfig mit Schnellverschluß
abschliessbare Fronttüre
Seitenteil mit Plexiglas
zusätzliche Lüfterhalterung
First Look
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Der
Koolance Tower macht nicht nur auf den ersten Blick einen souveränen
Eindruck, die schwarze Farbe verleiht dem ganzen einen edlen Touch.
Die Laufwerke und der Einschaltknopf verbergen sich hinter einer abschließbaren
Türe. Die Verarbeitung ließ weder im Innenraum noch aussen
zu wünschen übrig. Alle Bauteile waren passgenau und präzise
gearbeitet, was die Montage ungemein erleichtert. Als optischen Leckerbissen
spendierte man
dem Teil noch ein Plexiglas Seitenfenster. In Verbindung mit
einer Innenbeleuchtung sieht das Ganze sehr spektakulär aus.
Das LCD Display verleiht dem ganzen noch einen gewissen
Hightech Flair, und gleichzeitig das Gefühl, das System jederzeit
im Griff zu haben. Die integrierte WaKü macht wie auch der Rest
des Innenlebens einen aufgeräumten und übersichtlichen Eindruck. |
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Das
Display verfügt über eine Temperaturanzeige, die man wahlweise
auf Grad Celsius oder Fahrenheit stellen kann. Desweiteren kann man
hier die Leistung des Radiators in 3 Stufen einstellen. Empfehlenswert
ist
einzig und allein die Stufe 1, da diese angenehm leise ist. |
Der
Radiator ist mit drei 80 mm Lüftern bestückt die angenehm
leise ihren Dienst verrichten. Nur in der Stufe 3 machen die Ventilatoren
einen Höllenlärm, diese Einstellung sollte daher tabu sein.
Mit Stufe 1 hat man
sowieso ausreichend Luftzirkulation.Wenn man sich
dazu entscheidet einen zusätzlichen Gehäuselüfter einzubauen,
kann dieser ebenfalls durch die Steuerung
des Radiators in der Drehzahl geregelt werden. |
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Montage
Man sollte wie in vielen Dingen, das Ganze mit der nötigen Besonnenheit
angehen und sich Zeit lassen. Da der Radiator und
der Vorratsbehälter mit den Pumpen bereits eingebaut sind, ist nur
noch ein geringer Arbeitsaufwand nötig. Die Montage
ist kein großes Kunststück, einen Blick sollte man aber in die
englischsprachige Anleitung auf alle Fälle werfen. Als erstes sollte
man die Schläuche so weit als möglich auf den CPU Kühler
schieben. Das Anbringen der Halteklammern, die als Schlauchklemmen dienen,
empfand ich ein wenig heikel, da diese mit einem Seitenschneider unter größerem
Kraftaufwand
gequetscht werden müssen, ohne die Plastikanschlüsse zu beschädigen.
Ist dieser Teil abgeschlossen stellt man das Gehäuse auf den Kopf und
füllt über eine Öffnung die mit einem Schraubverschluß
und Dichtring verschlossen ist, 250 ml der mitgelieferten Flüssigkeit
ein (schützt vor Oxidation), der Rest wird mit destilliertem Wasser
aufgefüllt. Hat man auch das Netzteil eingebaut kann man mit einem
mitgelieferten Draht den
Mainboardstecker überbrücken um einen Probelauf zu machen. Bereits
nach wenigen Minuten sollte die Luft aus dem Kühlkreislauf entwichen
sein und die Pumpen schnurren dann leise vor sich hin. Eventuell muß
noch etwas destilliertes Wasser nachgefüllt werden. Nachdem das Innenleben
des PC´s montiert ist, wird der CPU Kühler unter Verwendung von
Wärmeleitpaste aufgesetzt, die Halterungen sind passgenau, die mitgelieferte
Anleitung sagt alles.
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Der
CPU 200 Kühler macht einen ausgereiften Eindruck, er erwies
sich als sehr passgenau. Beim Anziehen der Rendelschraube sollte
man es nicht übertreiben, der DIE des Athlon ist nicht gerade
sehr bruchsicher. Wie bei jedem Kühler gilt nicht verkannten
und die Wärmeleitpaste sehr dünn auftragen. Besonders
positiv stachen die
Befestigungslaschen hervor, die leicht zu montieren sind, und für
guten Halt sorgen. Ein Witz dagegen sind die Schlauchklemmen,
diese minderwertigen Teile passen überhaupt nicht zu dem sonst
hochwertigen Gehäuse, da sollte sich Koolance etwas besseres
überlegen. Die Grundplatte des Kühlers besteht aus Kupfer
und kann eine Verlustleistung von bis zu 200 Watt verkraften. Der
Radiator mit der Steuerung wird über ein normales 12 Volt Stromkabel
versorgt.
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Und
so sieht das Ganze fertig aus, die Schläuche, die übrigends
bis zu
200° C aushalten, sollten auf die
notwendige Länge gekürzt werden, um den Wasserfluß
nicht unnötig zu bremsen. Das Kabelgewirr bändigt man am
besten mit Kabelbindern.
Unten rechts ist der Vorratsbehälter mit den beiden Pumpen plaziert.
Trotz der relativ geringen Flüssigkeitsmenge ist die
Temperatur unglaublich stabil. |
Und
so sieht der Vorratsbehälter aus, in dem 2 Pumpen fast lautlos
ihren Dienst verrichten. Das System ist denkbar simpel, eine Pumpe
saugt und eine drückt das Wasser in Richtung CPU Kühler
dadurch erreicht man eine gute Umwälzung was
auch gute Kühlung bedeutet. Bevor das erwärmte Wasser wieder
im Behälter landet, wird es vom Radiator wieder abgekühlt.
Besonders wichtig ist die Wasserstandsanzeige an der rechten Außenseite,
sie sollte man gelegentlich kontrollieren. Normalerweise verbraucht
das System kaum Flüssigkeit, sollte dies aber dennoch der Fall
sein, muß schleunigst nach Undichtigkeiten gesucht werden. Bei
der Erstinbetriebnahme ist darauf zu achten, daß bis zur Markierung
Flüssigkeit eingefüllt wird. Wenn nach einigen Minuten die
Luft aus dem Kühlkreislauf entwichen ist, muß eventuell
noch etwas Kühlflüssigkeit nachgefüllt werden. |
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Testsystem
Um die Wasserkühlung ausgiebig testen zu können, mußte
etwas aus der Overclocking Kiste hervorgekrammt werden:
Enermax 350 Watt
ASUS A7VX8
Athlon XP 2000+
Samsung DDR 400 CL2
INNO 3D TI 4200
WD 400B ATA 133
Kühlleistung
Um es vorweg zu nehmen, der mitgelieferte Temperaturfühler agiert
jenseits jeglicher Meßtolleranz, laut der LCD Anzeige
pendelte die Temperatur zwischen 30 und 34° Grad Celsius, die tatsächliche
Temperatur liegt ca. 10 Grad darüber.
Die große Stärke der Wasserkühlung ist die Tatsache, daß
selbst bei enormer Beanspruchung die Temperatur kaum ansteigt.
Im Testlauf wurde die CPU stark übertaktet, bei gleichzeitiger VCore
Erhöhung auf 1.85 Volt, dann wurde das System mit
diversen Tools gequält, welche die CPU permanent auf Höchstlast
beanspruchen. (Prime95, CPU Toaster, CPU Sress usw.)
Selbst unter stundenlanger Vollast, stieg die Temperatur gerade mal um
2-3 Grad an. Die tatsächliche Temperatur war nicht über 50 Grad
zu bringen, im Standardbetrieb wurde eine Durchschnittstemperatur von
43 Grad ermittelt. Unter dem Strich kann man sagen, daß die Kühlleistungen
im Vergleich zu anderen Wasserkühlsystemen im vorderen Drittel zu
suchen sind,
mit einer alternativen luftgekühlten Methode sind diese Werte sowieso
unerreichbar.
Overclocking
Über dieses Thema mag man denken wie man will, Tatsache ist, daß
viele User die sich eine WaKü zulegen mit dem
Gedanken spielen ihren Rechner zu übertakten. Um entsprechende FSB
bzw. CPU Frequenzen fahren zu können, ist
eine Spannungserhöhung notwendig, was bei Luftgekühlten Systemen
zu einer deutlichen Erhöhung der Temperatur führt.
Das Koolance Gehäuse steckt so etwas locker weg, die Temperatur wurde
zu keinem Zeitpunkt zum Problem. Durch entsprechende Erhöhung konnte
aus dem Athlon XP 2000+ ein stabiler 2400+ gemacht werden, erst bei einer
weiteren
Übertaktung kam es zu Systeminstabilitäten. Für Hardcore-Overclocker
stehen verschiedene Ausbaukits zur Verfügung
(z.B. Grafikkartenkühler, Chipsatzkühler ect.) Besonders ein
Übertakten des Systembuses brachte eine deutliche
Performancesteigerung bei den gängigen Benchmarks wie Quake, M. Payne
und 3D Mark 2001.
Fazit
Besonders für Leute die es nicht so mit handwerklichen
Tätigkeiten haben, ist dieser Tower eine saubere Sache.
In der Verarbeitung und in der Zuverlässigkeit kann der PC2-601 Zahlreiche
Pluspunkte einheimsen. Auf den ersten Blick
erscheint der Preis von 385 € zwar hoch, wer aber scharf kalkuliert
wird feststellen daß ein Gehäuse plus einer seperater WaKü
auch nicht viel günstiger ist. Alles in allem ein harmonisches Gesamtkonzept
das im Dauertest keine nennenswerten Schwächen aufwies. Obwohl dieses
System seit mehreren Monaten im Dauereinsatz ist, mußte noch nicht
einmal
Wasser nachgefüllt werden, was ungemein beruhigt, da man von absoluter
Dichtheit ausgehen kann. Als einzigen Kritikpunkt sehe ich den Temperaturfühler
an, der mehr als ungenau arbeitet.
Rein optisch ist das Gehäuse sowieso ein Hingucker, außerdem
bringt es beste Vorraussetzungen für Modding mit. Im Endeffekt kann
man mit diesem Produkt kaum etwas falsch machen.
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