TYAN G 9600 PRO im Test


Mein Dank geht an die Firma Consus für die Bereitstellung des Testsamples.
Die G9600 soll die gehobene Mittelklasse abdecken, der Hauptkonkurrent ist sicherlich nVidias FX 5600 Ultra, die Zielgruppe
ist bei den Gamern zu suchen, denen eine 9700 pro oder gar eine 9800er zu teuer ist, und die dennoch nicht auf maximalen
Spielespaß verzichten wollen. Außerdem bietet ATI mit diesem Modell wie schon gewohnt DVI Support und zusätzliche Video
Optionen. Mit einem Marktpreis von etwas über 200 Euro sollte sich die Tyan Tachyon gerade noch als Vernunftkauf deklarieren
können, zumal für eine 9700er schon 100 Euro mehr fällig sind.



Hier gut zu erkennen die Tyan Kühleinheit, die sich auch über die Speicherchips erstreckt.



Die Rückseite zeigt sich wie zu erwarten wenig spektakulär.

Technische Details

Bezeichnung Tachyon G9600 PRO
Chipsatz RV 350
Fertigungstechnik 0.13 Micro
Core-Takt 400 MHz
Speicher 128 MB DDR
Speicherinterface/takt 128 Bit / 600 MHz
AGP 4x/8x
Supported DirectX 9 und OpenGL 2.0
Max.Resolution 2048 x 1536
Extras DVI, TV-OUT, Dual Monitoring, Hardware-Monitoring,


First Look

Was als erstes ins Auge sticht ist die herausragende Optik der G 9600 pro, mit ihrer tiefblauen Lüftereinheit
ist sie eine wahre Schönheit, die Moddingfreaks werden es würdigen. Die Verarbeitung macht einen äußerst
soliden Eindruck, besonders der Lüfter und der Kühlkörper erscheinen zumindest auf den ersten Eindruck
recht hochwertig. Ansonsten entspricht die Karte weitgehend dem ATI Referenzdesign. Im Lieferumfang ist neben
dem mehrspraschigen Manual und der Treiber CD auch noch
der Graphik Monitor und Win DVD 4.0 enthalten.
Außerdem erhält man noch 3 Videokabel, DVI-VGA Adapter und einen Dual Monitoring Adapter.Auf ein Spielebunddle
wurde vernünftiger Weise verzichtet, da es sich eh meist um Games handelt die entweder veraltet sind, oder keiner
haben will.Alles in allem war der erste Eindruck als recht positiv zu bewerten, ob die Karte die Vorschusslorbeeren
verdient, wird sich zeigen.



Testsystem

Betriebssystem Windows XP Pro
Netzteil Enermax 350 Watt
Mainboard Asus A7vX8
CPU Athlon XP 2000+
Arbeitsspeicher 256 MB DDR 400
Festplatte WD 400 BB



Montage, Installation und Zuverlässigkeit

Die Karte paßt gerade noch in das Asus Board, nur wenige Millimeter trennen Sie von den Speicherbänken, aber sie paßt.
Der Einbau selbst ist ebenso simpel wie bei den anderen Grafikkarten auch. Die Installation ist unter Windows XP ein
Kinderspiel, die mitgelieferte Software führt selbst Laien durch eine Installationsroutine bei der eigentlich nichts schief
gehen kann. Auch das herumprobieren mit verschiedenen Treiberversionen hat keine Instabilitäten verursacht, nur die nüchterne
Erkenntniss das man über modifizierte Treiber auch kaum Mehrleistung herausholen kann, die Leistungsunterschiede sind
wirklich marginal.Im laufenden Betrieb verhielt sich die G 9600 PRO wie ein schweizer Uhrwerk, mit keinem Spiel, mit keiner
Anwendung und mit keinem Grafikmodus konnte ich irgendwelche Schwierigkeiten feststellen. Die Karte zeichnete sich durch
extreme Zuverlässigkeit bei voller Kompaktibilität aus.



Performance

Etwas verwundert war ich schon als ich feststellte daß die 9600 pro im Vergleich zur Radeon 9500 pro weniger Performance hat,
als besonders logisch empfand ich diese Strategie nicht. Die meiste Leistung verliert die G 9600 pro durch das reduzieren von 8 auf
4 Pixel Pipelines und und der Vertex Shader von 4 auf 2. Diese Maßnahme hat den Sinn die Fertigungskosten zu senken, um diesen Nachteil wieder einigemaßen zu kompensieren hat man die Taktraten deutlich erhöht, was dank der 0.13 Micro Frtigungstechnik
möglich ist. Außerdem hat der neue R350 Chip noch Verbesserungen im Feature Bereich (Color Compression, sowie Hyper-Z III+ und Z-Cache) zu bieten. Denoch bleibt er in allen Bereichen unter den Werten der 9500 PRO zurück. Mit einer schnelleren CPU
(z.B. P IV 3.0 GHz) kann man noch ca. 10 % mehr Leistung herausholen.Alle Benchmarks wurden im Default Modus mit
1024x768 durchgeführt.


Den Test mit den brandneuen Spielen Hulk (Demo) und Matrix hat die 9600er PRO mit bravour überstanden, weder Ruckler noch
Darstellungsfehler waren festzustellen. Im laufenden Hulk-Level fiel die Framerate bei einer Auflösung von 1024x768 kaum unter
60 fps.

   
   
 


Kühlleistung, Lautstärke

Mit Hilfe des Tachycon Graphics Monitor, läßt sich nicht nur die
gesamte Grafikkarte überwachen, es lassen sich auch Einstellungen vornehmen wie z.B. das herunterregeln der Lüfterdrehzahl von 5600
auf 3400 U/min was eine deutliche Minderung der Geräuschentwicklung bedeutet, im unteren Drehzahlbereich ist allenfalls noch ein leises Schnurren zu hören.Im Desktop und
2D Bereich reicht die unterste Drehzahl allemal aus. Selbst an heißen Tagen und stundenlanger Unreal Sessions waren die Temperaturwerte
für Speicher und GPU noch unter 50° C, was laut Hardware Monitor noch weit im grünen Bereich liegt. Der Hersteller gibt die kritische Grenze sogar erst bei 70° C an. Unter dem Strich ist diese intelligente
Kühllösung mit das beste was der Markt derzeit hergibt. Das installieren des Graphics Monitors ist absolut empfehlenswert, da man hier ein Kontrollzentrum an die Hand bekommt mit den man erstens die Übersicht behält und zudem noch wichtige Einstellungen vornehmen kann.


Bildqualität

Dieses Kriterum dürfte neben dem Preis und der puren Leistung wohl das wichtigste für eine Kaufentscheidung sein. Hier sticht
ATI die vergleichbaren Modelle der Konkurrenz meiner Meinung nach eindeutig aus. Die Qualität der Darstellung ist wirklich verblüffend gut, nicht zuletzt wegen der guten DirectX 9 Unterstützung, wenn hier langsam mehr Spiele und Demos kommen
dürfte eine 5600er Ultra klar das nachsehen haben. Um eine hochwertige Bildqualität zu realisieren kommt man um Anti Aliasing
und Anisotropische Filterung nicht herum, obwohl diese Features enorme Ressourcenfresser sind, bringen sie eine entscheidende
Verbesserung der Darstellung. Und außerdem hat die 9600 PRO die Power um ein aktivieren zu verkraften. Die Grafikqualität steht und fällt natürlich mit dem Treiber, der unbedingt diverse Konfigurationen zulassen muß. Um die wirklich optimalen Einstellungen herauszufinden kommt man um ein herumprobieren einfach nicht herum. Eine gängige Methode ist es erstmal alles auf beste
Qualität zu stellen und dann zu sehen wie es um die Performance bestellt ist. Sollte die Karte einbrechen kann man immer noch ein oder zwei Stufen zurückgehen. Unter OpenGL ist die Qualität ebenso gut wie unter Direct 3D, was in Games wie z.B. Jedi Knight
eindrucksvoll zur Geltung kommt.




Overclocking


Dank der guten Kühlung und des hochwertigen Samsung Speichers hat die G 9600 PRO gutes Übertaktungspotential.
Das Tool um dies zu realisieren bringt TYAN gleich selber mit, es ist im Graphics Monitor integriert.

Mit wenigen Mausklicks kann hier zusätzlichr Leistung
herausgekitzelt werden. Besonders sinnvoll wurde die
Einteilung allerdings nicht gewählt, während beim Speichertakt nur zusätzliche 30 MHz möglich sind, ist beim Core Takt eine Erhöhung um satte 190 MHz möglich. Ein derartiges Übertakten hat natürlich einen sofortigen Deep Frozen zur Folge. Warum der Speicher
nur eine geringe Range bietet wird schnell klar, er
verträgt nicht mehr viel, mit 600 MHz ist er schon relativ nahe am Limit getaktet.
 


Nichts desto trotz wurde es ausgetestet, der Grafikchip wurde schrittweise auf 520 MHz erhöht, beim Speicher war bei 615 MHz
Schluß, jede weitere Erhöhung hat zu Bildfehlern geführt. Im Futuremark macht sich das Overclocking spürbar bemerkbar, die
Punktzahl erhöhte sich immerhin um über 300 Zähler, was einer Steigerung von 10% entspricht.Auf die Betriebstemperatur
hatte diese Maßnahme kaum Einfluß.


Fazit

Mit diesem Modell hat Tyan es geschafft aus der Reihe der vielen Hersteller die den 9600 Pro verbauen hervorzustechen. Für mich
das absolute Highlight ist die hochwertige Kühleinheit die man in den Silentmode schalten kann, hier hat man sich wirklich
Gedanken gemacht. Zudem wurde auf eine üppige aber nicht überladene Ausstattung gesetzt, vor allem die All in One Software
Tachyon Graphics Monitor besticht durch ihre gute Funktionalität.
Im Vergleich mit nVidia´s 5600er Reihe halte ich die ATI
unbedingt für die bessere Wahl, da sie an Bildqualität und weitgehend auch an Performance überlegen ist. Einziger Wehrmutstropfen
ist die Tatsache das sie leistungsmäßig hinter der 9500er PRO zurückliegt, da hätte man wohl besser eine andere Produktbezeichnung wählen sollen. Der Abstand zu den Highendkarten 9700 PRO und der 9800er ist gigantisch, allerdings
sind diese Boliden auch erheblich teurer. Alles in allem kann man bei der Tachyon G9600 Pro auf ein gutes Preis- Leistungsverhältniss vertrauen, dieses Modell wird seinen Weg im Massenmarkt machen.